Kaufmännische Berufsschule (WkI)
Industriekaufmann/frau
Rechnungswesen, Kalkulation, Buchführung, Controlling, Kundenkontakt, Personalplanung, Marketing, Materialwirtschaft
Industriekaufmann/-frau ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Diese bundesweit geregelte 3-jährige Ausbildung wird in Industrie und Handwerk angeboten. Industriekaufleute befassen sich in Unternehmen aller Branchen mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen wie Materialwirtschaft, Vertrieb und Marketing, Personal- sowie Finanz- und Rechnungswesen.
Industriekaufleute ...
- holen Angebote ein und bestellen für das Unternehmen Waren.
- nehmen Waren in Empfang und prüfen Waren, Lieferscheine und Rechnungen.
- ermitteln und planen den Personalbedarf und -einsatz.
- planen Werbe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen und führen sie durch.
- verhandeln mit Kunden.
- kalkulieren Preise, erstellen Angebote und bearbeiten Kundenbestellungen.
- übernehmen Aufgaben im Rechnungswesen, wie z. B. Buchführung, prüfen Zahlungsbelege oder schreiben Mahnungen.
Prüfungen
Die Zwischenprüfung findet während des 2.Ausbildungsjahres bei der IHK statt.
Schriftliche Abschlussprüfung an der Berufsschule in den Bereichen:
- Geschäftsprozesse
- kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Wirtschafts- u. Sozialkunde
- Deutsch
- Gemeinschaftskunde
Die mündliche Prüfung über das betriebliche Einsatzgebiet findet an der IHK statt (30 min Präsentation + Fachgespräch).
Zusatzqualifikationen
- KMK-Fremdsprachenzertifikat in Englisch (kaufmännischer Schwerpunkt) in verschiedenen Niveaus (1-3)
- „Technische Qualifikation für Industriekaufleute" vermittelt Einblicke in die Aufgabenstellungen vieler gewerblich ausgerichteter Betriebe.
Zugang
Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis verfügen 64% der Bewerber über die Hochschulreife, 32% über einen mittleren Bildungsabschluss, 2% über einen Hauptschulabschluss (Quelle BERUFENET).
Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:
- Mathematik: Mathematik gehört zum Handwerkszeug von Industriekaufleuten. So müssen sie z.B. die Kosten für Fertigungsmaterial, Gehälter und Mieten zusammenstellen oder den Finanzbedarf des Unternehmens ermitteln.
- Wirtschaft: Wirtschaftliches Handeln ist für Industriekaufleute von großer Bedeutung. Kenntnisse im Rechnungswesen sind nützlich, um etwa Geschäftsvorgänge zu buchen oder Kalkulationen erstellen zu können.
- Englisch: Wenn Industriekaufleute internationale Kunden- oder Lieferantenkontakte haben, sind Englischkenntnisse hilfreich.
- Deutsch: Für die Bearbeitung z.B. von Personalunterlagen sowie für den schriftlichen und mündlichen Kundenkontakt sind gute Deutschkenntnisse von Vorteil.
- allg. anerkannte Berufsausbildung zum/zur Industriekaufmann / Industriekauffrau
- drei Jahre
- 1-jähriges Berufskolleg Fachhochschule (BKFH) zur Fachhochschulreife und damit Berechtigung zur Aufnahme eines Studiums.
- Weiterbildung zum/r Fachkauf-mann/-frau oder Fachwirt/in.
Inhalte
Im Schnitt haben die Schüler/innen 1,5 Tage Berufsschule pro Woche.
- Betriebswirtschaft (3 bzw. 5 Std.)
- Gesamtwirtschaft (1 bzw. 2 Std.)
- Steuerung u. Kontrolle (1 bzw. 3 Std.)
- Informationsverarbeitung (1 Std.)
- Technik (1 Std.)
- berufsbezogenes Englisch (2 Std.)
- Deutsch (1 Std.)
- Gemeinschaftskunde (1 Std.)
Im Schnitt sind die Schüler/innen 3,5 Tage pro Woche im Betrieb. Dabei werden folgende Ausbildungsgebiete behandelt (Quelle BERUFENET):
- wie der Bedarf an Produkten und Dienstleistungen ermittelt wird
- wie Kosten erfasst und überwacht werden
- wie Instrumente der Kostenplanung und -kontrolle zum Einsatz kommen
- wie der Personalbedarf errechnet wird und wie die Personalverwaltung organisiert ist
- welche Instrumente der Personalbeschaffung und -auswahl zum Einsatz kommen
- wie Bestands- und Erfolgskonten zu führen sind
- wie Vorgänge des Zahlungsverkehrs und des Mahnwesens bearbeitet werden
- wie Absatzwege wirksam genutzt werden
- wie Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen zu handhaben sind
Beispielhafte Ausbildungsvergütungen / Monat (Quelle BERUFENET)
- 1. Ausbildungsjahr: € 718 bis € 781
- 2. Ausbildungsjahr: € 769 bis € 832
- 3. Ausbildungsjahr: € 827 bis € 898