Ausbildung zum/r Uhrmacher/in

3-jährige staatliche Berufsfachschule

Präzision, Tradition, Restauration, Uhrenteile herstellen, ersetzen und warten, Messen, Prüfen, Justieren, Fräsen, Feilen, Schleifen, Drehen, Gravieren, Polieren


Seit 150 Jahren werden an der Robert-Gerwig-Schule Uhrmacher/innen ausgebildet. Der Beruf erlebt derzeit eine wahre Renaissance: mechanische Uhren sind wieder im Trend und das Kundeninteresse an der Restauration, Wartung und Instandhaltung historischer Groß- und Kleinuhren so groß wie nie. Ein traditionsreicher Beruf also, der Zukunft hat.

Uhrmacher/innen, die in Handwerksbetrieben tätig sind, prüfen, reparieren und warten mechanische und elektronische Klein- und Großuhren. Die Lern- und Ausbildungsinhalte erstrecken sich über die Vermittlung feinmechanischer Grundkenntnisse wie z.B. spanabhebende Verfahren wie Feilen, Sägen, Drehen, Bohren und Fräsen hin zu den berufsspezifischen Inhalten. Hierzu gehören das Erkennen und Beseitigen von Beschädigungen, die Anfertigung fehlender Teile und Aufarbeitung von Werkteilen und Gehäusen ebenso wie der Umgang mit den unterschiedlichsten Hemmungs- und Schlagwerkkonstruktionen. Fachgerechtes Restaurieren alter und antiker Uhren ist ebenso wie die Reparatur- und Fehlerdiagnostik elektrischer, elektronischer, quarzgesteuerter Kleinuhren fester Bestandteil der Ausbildung. Wesentlicher Teil der Ausbildung sind Arbeiten an Taschen- und Armbanduhren. Montage und Demontage, Reinigung, Schmierung und Regulierung von Kleinuhren aller Größenordnungen erfordern neben ausgeprägter Feinmotorik und Konzentrationsfähigkeit gerade zu Beginn sehr viel Geduld und Ausdauer, um sicher mit derartig kleinen Teilen umgehen zu können. Die Anfertigung unterschiedlichster Kleinuhrbestandteile wie z.B. Kloben, Hebel, Zahnräder, Triebe, Unruh- und Aufzugwellen vervollständigt die Ausbildung bis zur abschließenden Gesellenprüfung.

Im Zuge der fortschreitenden Miniaturisierung moderner Industrieprodukte ist der/die ausgebildete/r Uhrmacher/in auch an anderen Stellen in Industrie und Handwerk gefragt. So ergeben sich neben der Tätigkeit als Uhrmacher/in auch Einsatzmöglichkeiten in der optischen Industrie, der Mess-, Regel- und Nachrichtentechnik und in der Medizintechnik.


Die 3-jährige staatliche Berufsfachschule bietet die Ausbildung als vollwertige, anerkannte vollschulische Berufsausbildung an.

In den nur für die gewerbliche Ausbildung eingerichteten Werkstätten stehen den Auszubildenden modernste Maschinen und Anlagen zur Ausbildung zu Verfügung. Da die 3-jährige staatliche Berufsfachschule kein Wirtschaftsunternehmen und deshalb keinerlei „wirtschaftlichem“ Druck ausgesetzt ist, kann sie den Auszubildenden gegebenenfalls mehr Zeit und Raum zur persönlichen Entwicklung zu lassen.

Kleine Ausbildungsgruppen von maximal 10-12 Auszubildenden ermöglichen eine sehr individuelle Betreuung und eine den Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechende berufsspezifische Förderung durch die Ausbildungslehrer. Die Ausbildung ist darauf ausgerichtet, eine sehr breite, fachlich jedoch hochwertige Basis zu vermittelt, die eine Spezialisierung erst nach der Ausbildung im Betrieb vorsieht.

Der Ausbildungsraum „Schule“ gibt Auszubildenden u.U. die Gelegenheit, die Persönlichkeit reifen zu lassen oder auch mit den vorhandenen Freiräumen die beruflichen Neigungen weiter zu entwickeln.

Dazu zählt unter anderem auch die Möglichkeit mit der Ausbildung einen dem Mittleren Bildungsabschluss gleichwertigen Bildungsgrad („9+3 Modell“) zu erlangen oder parallel zur Ausbildung mit dem Besuch des „FH-Zusatzkurs“ die Fachhochschulreife zu erlangen, was wiederum zur Aufnahme eines Studiums berechtigt.

Die Zugangsberechtigung zu den Ausbildungsrichtungen der 3-jährigen staatlichen Berufsfachschule ist der Hauptschulabschluss, der an der Werkrealschule,  dem AV Dual „VAB“, der Gemeinschaftsschule oder einem Versetzungszeugnis nach der 9. Klasse der Realschule oder dem Versetzungszeugnis nach der 8. Klasse des Gymnasiums erworben wurde.


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